P1010119 (2) tomaten DSCI1082 (2)Nachhaltiger Tomatenanbau in Bielefeld

In unseren Gewächshäusern kommt kein Trinkwasser zum Einsatz. Über einen 400.000 Liter Regenwasserspeicher wird die ganze Ernte sonnenreifer Tomaten versorgt. Viel Wert legt der Familienbetrieb darauf, dass die Tomaten auf heimischer Erde wachsen, reif geerntet und noch am selben Tag ausgeliefert werden. Ganz besonders stolz ist Siegfried Eberlein, Chef des Tomatenparadieses, auf seine modernste Beschattungs- und Bewässerungstechnik. Als einer der ersten Betriebe wurde bei ihm ein spezielles Energiespargewebe installiert, das unter die Glasdächer gespannt wird. Es schützt die Tomaten tagsüber vor Sonnenbrand und wirkt nachts gegen den Wärmeverlust.

 

Der Einsatz von Nützlingen

Um den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln so gering wie möglich zuhalten setzen wir u.a. Nützlinge ein.

 

Hummelvölker

Die Erdhummel saust durch die Tomaten und fliegt unermüdlich Flugloch_HummelkastenHummelkastenNützling Hummelvon Blüte zu Blüte. Sie verbreitet so den Pollen und sichert einen optimalen Fruchtansatz. Das leisten sie viel systematischer und zuverlässiger als früher die Menschen mit der Hand. Ein Hummelvolk besteht bei uns aus einer Königin und 50-60 Arbeiterinnen, die es schaffen bis zu 6000 Tomatenpflanzen zu bestäuben. Hummeln sind heute aus der modernen Tomatenproduktion nicht mehr wegzudenken.

 

Schlupfwespe Encarsia formosa

Einer der Hauptschädlinge an Tomaten sind die Larven der Weiße Fliege. Sie saugen an den Blättern und scheiden klebrigen Honigtau aus, auf dem sich dann schwarze übel aussehende Rußtaupilze ansiedeln. Die Schlupfwespen sind nur 0,7 mm groß und spüren die verstreut sitzenden Larven der Weiße Fliege auf. In jede Larve legt die Schlupfwespe ein Ei. Die Larven werden dann zur Kinderstube für die Nachkommen der Schlupfwespe. Diese schlüpfen anstatt des Schädlings und der Kreislauf beginnt erneut.

 

Raubwanze Macrolophus

Diese kleinen, wendigen Raubwanzen fressen am liebsten Weiße Fliegen. Aber auch Blattläuse, junge Raupen, Spinnmilben, Minierfliegenlarven, futtern sie ganz gern. Nach der Freilassung brauchen sie zwar noch 2 bis 3 Monate, bis sie sich im ganzen Gewächshaus ausgebreitet haben. Doch als „Vielfraß“ sind sie der Star unter den Schädlings-Vertilgern in der Tomatenkultur.

 

Monitoring

Mithilfe gelber Leimtafeln wird das Auftreten verschiedener Gelbtafel-in-TomatenSchädlinge (Weiße Fliege, Minierfliege, Blattläuse, Schadwanzen) frühzeitig erkannt und deren Populationsentwicklung überwacht. So kann rechtzeitig der Einsatz der passenden Nützlinge gesteuert werden. Vermehrt sich z.B. die Weiße Fliege stellenweise dennoch zu stark, reduzieren gelbe Klebebänder entlang der befallenen Tomatenreihen den Befall.